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Die kaiserlichen Gärten im Daidairi sind welche der schönsten des ganzen Reiches. Mit zahlreichen Wasserwegen, kleinen Schreinen und Gebäuden sind sie ein Quell der Ruhe, Zufriedenheit und der Schönheit für den Tenno und seinen Hofstaat.
Der Tenno spaziert durch die Gärten und nimmt in einem ruhigen Pavillon Platz, an welchem einer der kleinen Bäche vorbei in einen der Teiche fließt. In Blüte stehende Kirschbäume machen die Szenerie so malerisch, wie man es sich vorstellen kann. Eigentlich kommt er gerade hierher, um die Ruhe zu genießen, etwas Tee zu trinken, welcher ihm gerade von einem der stets präsenten Diener eingeschenkt wird und sich der Dichtkunst hinzugeben. Unerfreulicherweise kommen ihm - auch bedingt durch besagte Diener und Berater - erneut die Gedanken der Notwendigkeit von Nachkommen in den Kopf, sein eigener Vater ist immerhin zu früh verschieden und das Reich schreie nach einem Erben.
Einmal mehr befindet sich Sadahito in den kaiserlichen Gärten und vertreibt sich die Zeit damit, die Natur zu beobachten und sich für künftige Poesie inspirieren zu lassen.
Der Zwillingsbruder des Tenno tritt lautlos, wie immer, an ihn heran.
Mein lieber Bruder, bist du wieder bei den Kami und der Kunst?
Er schaut auf. Es ist typisch für Sawara, urplötzlich aufzutauchen, weswegen er es inzwischen ständig erwartet.
Natürlich, mein Bruder. Siehst du, die Kirschen sind gerade in Blüte? Ich wollte, mein künstlerisches Talent würde zu mehr als Kaligraphie reichen. Aber sag, du hast doch bestimmt wichtige Dinge zutun, wie komme ich also dazu, dich zu sehen?
Er lächelt, legt sein Schreibzeug weg und blickt zu dem kleinen Bruder.
Der Großsekretär muss leicht lachen und schüttelt nur den Kopf.
Brauche ich einen Grund, meinen Zwilling, die andere Hälfte meiner Seele, sehen zu wollen? Allerdings hast du Recht, es hat einen Grund, wieso ich nun hier bin.
Der Daimyo von Yashiro hat seine jüngere Tochter geschickt, hier Hofdame zu sein, wie du weißt und sie ist nun angekommen. Ich wollte dich darauf vorbereiten, dass sie dich heute sehen wird.
Er pausiert kurz und scheint über seine Worte zu sinnieren.
Sie ist sehr hübsch und künstlerisch begabt, Seidenmalerei, Konversation und Gesang sind ihre Talente. Ich denke, du wirst viel Freude an ihr haben.
Ich verstehe. Dann wirst du sie gewiss gleich zu mir kommen lassen?
Sag, was geht zur Zeit im Reich vor sich? Ich hoffe doch, alles ist in bester Ordnung?
Zu beidem kann ich nur aus vollstem Herzen sagen, selbstverständlich.
Dem Reich geht es besser, denn je, das Volk preist deinen Namen und selten war das Glück der Menschen so erhöht, wie in deiner Ära. Deine Regierung tut in der Tat ihr allerbestes, um das beste für das Reich zu tun, doch das ist leider auch mein Stichwort. Viel zutun, du kennst mich ja..ich lasse dir das Mädchen sogleich zur Gesellschaft schicken.
Mit diesen Worten verschwindet der Prinz, selbstzufrieden, den Tenno erneut von der Außenwelt beschirmt zu haben.
Leise und mit gesenktem Blick betritt Omiko den kaiserlichen Garten. Noch hat sie den Tenno nicht entdeckt.
Der Tenno sitzt in seinem Lieblingspavillon und betrachtet seine Umgebung. Die Nachrichten, die sein Bruder ihm brachte, haben ihn durchaus erfreut. Ein Diener schenkt ihm Tee nach.
Wandelt etwas durch den Garten und entdeckt schließlich eine sitzende Person, welche Tee trinkt.
Da das Bildnis des Tenno in allerlei offiziellen Behörden und bei vielen auch im Haus hängt, ist es wohl ein leichtes, den Sohn des Himmels zu erkennen. Dieser legt gerade sein Schreibzeug weg und genießt das gute Wetter.
Natürlich würde Omiko nie selbst auf sich aufmerksam machen. Als sie den Tenno erkennt wirft sie sich auf die Knie und verbeugt sich. In dieser Position wartet sie ab, bis der Tenno sie bemerkt.
Der Himmelssohn blickt zu der jungen Frau, welche gerade angekommen zu sein scheint. Das wird wohl die ihm angekündigte Hofdame sein.
Komm ruhig näher, Omiko-san.
Ich grüße euch, Sadahito-heika.
Setz dich doch dazu.
Du bist neu hier in Heijan-Kyo, nicht wahr?
Heißt den Diener, der Hofdame ebenfalls eine Schale Tee zu reichen.
Ja, ich bin Omiko, die Tochter von Yashiro Keitaro.
Dann freue ich mich, dich am Hof begrüßen zu können.
Wie gefällt es dir hier denn bisher?
Ich gebe zu, dass alles sehr überwältigend für mich ist. Und ich bin noch nicht lange hier. Gebt mir etwas Zeit, dann kann ich euch diese Frage beantworten.
Das kann ich mir vorstellen, es ist wohl ein beeindruckender Ort hier.
Mein Großsekretär hat mir mitgeteilt, du wärest in Malerei, Gesang und Konversation ausgebildet, ja?
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